Die Löhne der Lernenden machen die Hälfte der «Bruttokosten» (Ausgaben für Lehrlingslöhne, Ausbildungspersonal, Material etc.) aus, die ein Unternehmen für die Ausbildung von Lernenden während der Lehrzeit aufwendet. Die Unternehmen haben deshalb ein finanzielles Interesse, die Löhne so tief wie möglich zu halten, damit mehr Profit für sie übrigbleibt. Dies erklärt den vehementen Widerstand der Betriebe, falls es jemand wagt, die tiefen Löhne in der Lehre zu kritisieren. Der hohe Lohnkostenanteil an den «Bruttokosten» ist also der wahre Grund, warum die Löhne der Lernenden nach wie vor skandalös niedrig sind, keine branchenübergreifenden Mindestlöhne existieren, Lernende zu berufsfremden Arbeiten eingesetzt und als Billigarbeiter*innen ausgenutzt werden.

Wir fordern: Einführung von branchenübergreifenden Mindestlöhnen, die zu einem selbstständigen Leben ausreichen! Gewerkschaftliche Kontrollorgane der Arbeitsbedingungen von Lernenden!